Kurz darauf kommen wir zum eigentlichen Klettersteig mittels einer zehn Meter langen Leiter an einer senkrechten Felswand geht es abwärts in einen aufgelassenen Schieferbruch und Schieferstollen. Hier brachen Generationen Dach- und Mauerschiefer. Endes des zweiten Weltkrieges boten die Stollen der Bevölkerung Schutz. Er selbst, so erzählt er, verbrachte viele seiner ersten Lebenstage in einem dieser Stollen. Und ich sehe und kann mir vorstellen, wie viel Arbeit das Ganze war. Er berichtet, wie sie hier betoniert haben und mit der Schubkarre den ganzen Beton den Berg runter transportierten und dass hier über 100 m Stahlseile verbaut sind. Unten angelangt sieht man noch eine alte Schiefergrube und eine Schiefermauer aus der damaligen Zeit. „Dramaturgie pur“, sagt Karl Rainer. Auf unserem Rückweg lerne ich Karl Rainer noch ein bisschen mehr von seiner privaten Seite kennen, von seiner Kindheit in Mittelstrimmig, seinen früheren politischen Interessen, seinen vielen Reisen aber auch seinem zweiten Hobby: der Archäologie, sein anderes Lieblingsthema neben dem Wandern. Wie sich herausstellt, ist er ein begnadeter Kenner der Kelten- und Römerzeit. Unvergesslich bleibt das Auffinden eines römischen Münzschatzes mit ca. 25000 römischen Münzen, an dem er beteiligt sein durfte.