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Schwein gehabt!

Bioschweinehof Althaus-Zell

Die Retter der bunten Bentheimer

Es ist ein typischer Herbstmorgen im November. Nebel hängt im Tal der Mosel. Doch je höher wir rauffahren, lichtet er sich und die Sonne scheint. Wir haben Glück – strahlend blauer Himmel. Bestes Wetter, um uns den Biohof im Zeller Stadtteil Althaus oberhalb von Zell (Mosel) und deren berühmte Bunte Bentheimer Landschweine anzusehen. „Hier riecht es richtig nach Schweinen“, meint meine Tochter, als wir aussteigen. Es ist eine angenehme Landluft, wie man es halt kennt, wenn man auf dem Land groß geworden ist. Es ist gerade Fütterungszeit. Die Schweine drängen sich um den Futtertrog, aber jeder wird satt. Manche schauen uns ganz neugierig an, direkt in die Kamera.

Die aus dem Westerwald stammenden Volker Luckenbach und seine Frau Waltraud Fazio haben sich hier auf den Hunsrückhöhen ihren Traum erfüllt. Über Freunde haben sie den alten stillgelegten Milchviehbetrieb entdeckt.  Nachdem alle Auflagen für die Freilandhaltung von Schweinen erfüllt waren, gab es im Mai 2018 grünes Licht von den Behörden für den gemeinsamen Umzug. Der gelernte Koch und die Hotel- und Restaurantfachfrau haben beide über 30 Jahre Erfahrung in der Gastronomie. Da beide einen hohen Anspruch an das Fleisch stellten, unterhielten sie einige Schweine für die kleine Gaststätte im Westerwald. „Durch Zufall bin ich auf die Rasse Bunte Bentheimer Landschweine gestoßen“, erzählt er. Die Tierrasse ist vom Aussterben bedroht und wurde daher auf die rote Liste der vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen gesetzt. Heutzutage gewinnt diese Rasse vermehrt an Bedeutung, da sie, im Gegensatz zu den hochgezüchteten Schweinen, durch eine bessere Fleischqualität gekennzeichnet ist.

Durch Zufall bin ich auf die Rasse Bunte Bentheimer Landschweine gestoßen

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Seit Mai 2018 konzentrieren sie sich auf die Zucht und Mast dieser Rasse und sind als Direktvermarkter mit eigenem Verkaufswagen auf vielen Märkten unterwegs. 300 Tiere leben auf dem Hof – Ferkel, Mastschweine, Sauen und Eber.  Artgerechte Haltung, natürliche Fortpflanzung, viel Stroh und weniger Betonboden, Grünfutter und Sauerkraut sowie eine große Wiese zum Wühlen, darauf legt das Ehepaar großen Wert. Der Biohof ist außerdem mit dem Siegel „Bioland“ zertifiziert. Neun bis zehn Monate bleiben die Schweine auf dem Hof, dann wird in einer Hunsrücker Landmetzgerei in der Nähe geschlachtet. Durch die viele Bewegung auf dem Hof und das gute Futter hat das Fleisch einen ganz besonderen Geschmack. Vieles stellt der Koch auch selber her, auch an einige Restaurants in der Eifel und an der Mosel wird das Fleisch geliefert. Hier wünscht er sich, dass noch mehr Gastronomiebetriebe weg von der Massentierhaltung und mehr mit regionalen Produkten arbeiten. „Natürlich läuft das nur, wenn auch die Touristen und die Einheimischen dies honorieren. Das Bewusstsein der Bevölkerung wächst langsam, es wird mehr Wert auf nachhaltige Tierwohl gelegt,“ so Luckenbach.

Seit diesem Jahr gehört der Hof auch „Landvergnügen“ an, dem etwas anderen Stellplatzführer für Wohnmobile, Campingbusse und Wohnwagen. Beim Kauf des Stellplatzführers ist eine Jahresvignette dabei, die den Gästen ermöglicht in ruhiger und naturnaher Atmosphäre für einen Tag kostenfrei auf einem Hof zu stehen. In Zukunft plant Herr Luckenbach dies noch mit Serviceleistungen wie einem Barbecue-Abend und Hofbesichtigungen zu erweitern. Und viele Wanderwege wie der Moselsteig oder die Traumschleifen vom Saar-Hunsrück-Steig sind ebenfalls ganz in der Nähe…

Zwei Fragen an Volker Luckenbach

1. Wenn Sie einen ganzen Tag frei hätten, was würden Sie auf jeden Fall machen?
„Wenn wir frei haben, dann gehen wir viel wandern. Uns gefällt der Moselsteig sehr gut. Da sind wir schon einige Etappen gelaufen."

2. Haben Sie einen Lieblingsplatz im Zeller Land?
„Wir sind gerne unten an der Mosel, spazieren dann entlang der Weinberge und genießen einfach die Landschaft."

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